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Integrierter Microshop in der E-Mail

Nutzer können Produkte direkt in der E-Mail auswählen und bestellen. Ergebnisse: 14 Prozent mehr Umsatz; 78 Prozent mehr Klicks aus Umfragen.
Urs Thüring | 02.10.2020
Interacitve E-Mail-API © Mayoris
 

Die klassische E-Mail ist im E-Commerce ein nicht wegzudenkender, sehr zuverlässiger Verkaufskanal. In den letzten Jahren ist der Versand dank intelligenter Selektionen und automatisierten Dialogstrecken immer effizienter geworden. Auf dem Weg zum Shop, zur Bestellung und zum Check-out sind nach wie vor diverse Medienbrüche zu überwinden, bis der Empfänger die Bestellung tatsächlich abschickt. Ziel ist es, diesen Prozess zu verschlanken und zu vereinfachen. Auch soll es möglich sein, mithilfe einer neuen Technologie mittels direkter Bestellmöglichkeit in der E-Mail eine Conversion-Steigerung von mindestens 20 Prozent zu erzielen. Mit einem Microshop in der E-Mail – Angebote, Auswahl der Bestellmenge sowie Check-out-Prozess – kann dies erreicht werden.

Nutzer können direkt Produkte in der E-Mail auswählen

Die Aufgabe konnte funktional und technisch umgesetzt werden und befindet sich bei einem Wein- und Spirituosenhändler erfolgreich im Einsatz:

- Der Microshop wurde für vier bis acht Produkte konzipiert. Mehr bietet sich aufgrund der Funktionsweise der E-Mail nicht an. Vorherige Kundenselektionen für die Relevanzsteigerung des Angebots sind deshalb hilfreich.

- Der Nutzer wählt Produkt(e) und Bestellmenge direkt in der Mail aus. Letztere kann in anderen Branchen ersetzt werden durch Attribute wie „Konfektionsgröße“ oder „Farbe“. Es bietet sich an, solche Microshops auf einfache Produkte und gezielte Aktionen zu konzentrieren, bei denen die Auswahlmöglichkeiten nicht zu kompliziert sind.

- Im integrierten Warenkorb wird die ausgewählte Menge gespiegelt und
der Bestellbetrag errechnet. „Zur Kasse“ löst die Bestellung aus. Bei B2BTransaktionen reicht hierzu häufig eine Rechnungstellung. Im B2C-Umfeld wird der Nutzer auf die im Webshop hinterlegten Zahlungsmittel weitergeleitet, um den Zahlungsprozess abzuschließen. Der Versand der Ware wird aus dem ERP ausgelöst.

User Experience sorgt für positive Kundenerlebnisse 

Die Microshop-Funktionalität wird ausschließlich in HTML und CSS umgesetzt. Die Verwendung von JavaScript ist nicht möglich, da dies von den E-Mail-Clients unterdrückt wird. Daher ist die Verwendung einer passiven Logik notwendig. Zum Einsatz kommen hierfür Formularelemente und umfangreiche CSS-Regeln. Da beide nicht durchgehend von allen E-Mail-Clients unterstützt werden, ist die Integration eines zuverlässigen Fallbacks zwingend, insbesondere für Outlook-Nutzer. Die User Experience darf dabei auf keinen Fall schlechter sein als bei der herkömmlichen Teaser-CTA-Webshop-Mechanik.

HTML-Code unabhängig vom eingesetzten E-Mail-System

Um die Erstellung der E-Mails möglichst weitgehend zu automatisieren, werden die Produktdaten über einen Google Shopping Feed direkt aus dem Webshop geladen. Lediglich Produktnummer und Rabattierung müssen bei der Erstellung der E-Mail eingetragen werden. Die Erzeugung des HTML-Codes erfolgt durch die entwickelte API für interaktive E-Mails. Sie ermöglicht es, auch ohne spezialisiertes Wissen interaktive Elemente für E-Mails zu erstellen. Der dabei erzeugte HTMLCode ist grundsätzlich unabhängig vom eingesetzten E-Mail-System (ESP).

Schließt der Empfänger den Kauf ab, wird die im E-Mail-System hinterlegte Kundenidentifikation mitgegeben. Die Bestellung wird damit an das ERP-System übergeben und eine Bestellbestätigung versandt. Um Missbrauch vorzubeugen, werden die Bestelldaten serverseitig validiert und die Benutzer-ID überprüft. Es existieren bereits weitere Anwendungsfälle direkt in der Mail, wie Umfragen mit Auswahloptionen für Antworten, ein Adventskalender mit 24 Aktionsfeldern, welche an den Öffnungszeitpunkt gebunden sind, ein Karussell mit punktuellen Auswahlmöglichkeiten.

14 Prozent mehr Umsatz und 78 Prozent mehr Klicks

Der durchgängige Prozess und die Reduktion der Klicks begünstigen den impulsgetriebenen Kaufentscheid. Die automatische Auslösung von Versand und Rechnung machen die interaktive Mail mit Direktbestellung sehr effizient: 

- Bei einem Telco-Anbieter konnte der Umsatz für eine Wertkarte mit auswählbarem Betrag um 14 Prozent gesteigert werden.

- In Umfragen mit traditionell tiefen Klickraten konnte die Teilnahme an den in der Mail aufgeklappten Fragen um 78 Prozent gesteigert werden.

- Mit der Adventskampagne eines Anbieters für digitale Fotoentwicklung und Fotobücher konnte die Öffnungsrate der E-Mails fast verdoppelt und gut sieben Prozent Mehrumsatz erzielt werden.

Im Lauf des Jahres 2020 wird den Kunden eine Plattform zur Verfügung gestellt, über welche sie die bereits vorhandenen interaktiven Mailvarianten direkt konfigurieren können. Dazu wurde mit www.mailix.com eine Website erstellt, auf der weiterführende Informationen abgerufen werden können.

Weitere Informationen unter www.mayoris.com

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Über Urs Thüring

Urs Thüring ist CEO von Mayoris AG. Er berät Unternehmen bei Projekten der Marketing Automation und bei E-Mail Kampagnen entlang der Customer Journey.